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Sag niemals nie! Michèle Rosser über Familienfreundlichkeit und Karriere in der Pflege

07.04.2022
Pratteln

Qualitätsbeauftrage, Beauftragte Sicherheit, Caremanagerin, Teamleiterin - Michèle Rosser ist auf vielen Gebieten eine erfahrene Frau. Gleichzeitig ist sie auch Mutter zweier erwachsener Kinder. Beruf und Familie unter einen Hut bringen - für viele Frauen und zunehmend auch Männer ein Thema, das beschäftigt. Michèle Rosser erzählt, wie es ihr vor zwanzig Jahren als junge Mutter erging und was sie anderen Menschen dieser Situation rät.  

Spitex-Organisationen sind familienfreundlich

Nach der Geburt ihres ersten Kindes war Michèle Rosser bereits fünf Jahre als Pflegefachfrau tätig gewesen und wollte wieder in den Beruf einsteigen. 

Dies gestaltete sich allerdings schwierig, da im Spital eine längere Einarbeitungszeit mit 100% Pensum verlangt wurde - für sie als Mutter eines Kleinkindes zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. 

An einer eintägigen Weiterbildung lernte sie andere junge Mütter kennen. Ihr fiel auf, dass diejenigen, welche trotz ihrer Mutterrolle berufstätig waren, meist in einer Spitex-Organisation angestellt waren. Dadurch inspiriert bewarb sich auch Rosser bei Spitex Betrieben und begann eine niedrigprozentige Stelle als Pflegefachfrau. 

Heute würde sie allen jungen Frauen raten, die trotz Familiengründung berufstätig sein wollen als erstes einen Arbeitgeber zu suchen, der die notwendigen familienfreundlichen Voraussetzungen anbietet. 

 

Familie: Intellektuelle Herausforderung fehlt

Rosser merkte aber bald, dass ihr eine niedrigprozentige Stelle nicht genug war. “Meine intellektuelle Seite war mit der Hausfrau- und Mutterrolle unterfordert” erzählt sie. Aus Eigeninitiative meldete sie sich daher beim Studiengang MAS Care Management an. Dies sollte der Anfang diverser Weiterbildungen und ein erster Karriereschritt sein. Wobei ihr die Karriere an sich zu diesem Zeitpunkt völlig unwichtig war. Für sie war es die Hauptsache, etwas Neues zu lernen und gefordert zu werden. 

Von diesem Zeitpunkt an bildete sie sich immer wieder weiter und steigerte ihr Pensum, als ihre Kinder grösser und selbstständiger wurden. 

 

Neue Herausforderung: Teamleiterin 

Vor einigen Jahren übernahm sie schliesslich mit ihrer Kollegin Dorette Dürr die Co-Teamleitung Pflege in der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach. Im Leiten eines Teams hatte Rosser bis anhin noch keine Erfahrung. Sie wandte intuitiv ihre Skills an, die sie auch im Managen ihrer Familie benötigte - “es hat auch hier funktioniert,“ stellt Rosser heute fest. 

Bereits damals war sie davon überzeugt, dass die Diversität innerhalb eines Teams viele ungenutzte Ressourcen birgt. Ihr Ansatz sei es, die Talente, welche ihre Mitarbeitenden mitbringen zu fördern und die Arbeit abwechslungsreich zu gestalten. Später besuchte sie ein CAS in Management of Healthcare Institutions und wurde dort in ihrem Führungsverständnis bestärkt. 

 

Familie und Karriere: Sag niemals nie! 

Für Rosser lautet das Motto für Beruf und Familie “sag niemals nie”. Die Familiengründungsollte kein unüberwindbares Hindernis für die Karriere sein. Es sei wichtig, seine Bedürfnisse mit dem Partner oder der Partnerin zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. 

“In der Pflege hast Du die Chance, Dich in anderen Bereichen weiterzuentwickeln und zu spezialisieren ” fügt Rosser an. Es sei auch möglich, nach Jahren von niedrigprozentigem Arbeiten wieder Fuss zu fassen - das zeigt auch ihr eigener Werdegang.
Dabei habe es auch gesellschaftliche Veränderungen gegeben. 

“Mit 40 Jahren war ich damals eine der jüngsten in dieser Weiterbildung. In den heutigen Weiterbildungen sehe ich viele junge Mütter mit kleinen Kindern”
Ebenfalls habe sich das Bild der Mutterrolle gewandelt. Heute scheint es gesellschaftlich akzeptierter zu sein, als Mutter auch berufstätig zu sein als noch vor 20 Jahren. 

 

Familienfreundlichkeit in der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach

In der Spitex Pratteln-Augst-Giebenach wird Familienfreundlichkeit gross geschrieben. Teilzeitpensen sind genauso möglich wie flexible Arbeitszeiten. Die Anpassung an individuelle Situationen ist uns ein grosses Anliegen und wird wenn immer möglich umgesetzt. Zudem unterstützen wir unsere Mütter und Väter finanziell bei der externen Kinderbetreuung und bezahlen, neben den Kinder- und Ausbildungszulagen, eine betriebliche Erziehungszulage.

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